Postchristmas

„Ein Weihnachtsbaum scheint auf den ersten Blick ein selbstverständliches, triviales Ding. Seine Analyse ergibt, dass er ein vertracktes Ding ist, voll metaphysischer Spitzfindigkeiten und theologischer Mucken“, schrieb Karl Marx in Band eins seines Opus Magnum Das Kapital. Zwar nutzte er statt „Weihnachtsbaum“ das Wort „Ware“, aber das ist nur ein oberflächlicher Unterschied. Beide Aussagen treffen zu.

Frank Spyra, Katalog 2022.

Seit dem Jahr 2018 arbeiten mein Bruder Frank und ich fotografisch und textlich zum Thema Weihnachtsbaum, oder genauer dazu, was nach Weihnachten mit ihm passiert: postchristmas. Die kollektive Entladung des Symbols Weihnachtsbaum. Mittels der Fotografie aus ihrem nachweihnachtlichen Kontext befreit (und vor der Stadtreinigung gerettet) stehen die Bäume merkwürdig weiter für ihre ursprüngliche Botschaft.

Die Fotos von den postchristmas-Bäumen wurden bis jetzt drei Mal jeweils im Dezember im nachladen (Hamburg) ausgestellt, wovon drei Kataloge zeugen:

Eine Auswahl der Bäume ist in der folgenden Galerie zu sehen: